Die Aus­wir­kun­gen der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on auf Geschäftsmodelle:

dirk_schroeder
dirk_schroeder

Berater, Entwickler, Netzwerker

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Chan­cen und Herausforderungen 

Bei der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on in der Wirt­schaft geht es dar­um, neue Tech­no­lo­gien wie künst­li­che Intel­li­genz und Cloud Com­pu­ting zu nut­zen, um das Wachs­tum vor­an­zu­trei­ben, Abläu­fe zu ratio­na­li­sie­ren und den Wett­be­werbs­vor­teil zu stei­gern. Sei­ne Aus­wir­kun­gen sind in allen Bran­chen spür­bar und wer­den durch das Wachs­tum des Online-Geschäfts und die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung von Wirt­schaft und Gesell­schaft vor­an­ge­trie­ben.
Es hat auch vie­le tra­di­tio­nel­le Geschäfts­mo­del­le grund­le­gend beein­flusst. Die­se haben sich dank des Auf­kom­mens von Online-Gigan­ten wie Ama­zon und Goog­le, digi­tal nati­ven Nischen­an­bie­tern wie Airbnb, Expe­dia und Net­flix sowie umfang­rei­chen Inves­ti­tio­nen eta­blier­ter Bran­chen­füh­rer wie Walm­art und Tes­co rasant weiterentwickelt.

Unter­neh­men wie die­se und Tau­sen­de ande­re haben eta­blier­te Geschäfts­mo­del­le über­nom­men und Tech­no­lo­gien auf eine Wei­se inte­griert, die Inno­va­tio­nen vor­an­treibt und neue Arten von Kun­den­er­leb­nis­sen schafft, die auf Kom­fort, Wert und Effi­zi­enz aus­ge­rich­tet sind. Gleich­zei­tig sind neue digi­tal nati­ve Geschäfts­mo­del­le wie Free­mi­um und Soft­ware-as-a-Ser­vice ent­stan­den. Die­ser Arti­kel kon­zen­triert sich auf die Art und Wei­se, wie sich „tra­di­tio­nel­le“ Geschäfts­mo­del­le wei­ter­ent­wi­ckelt haben und wie neue Model­le ent­stan­den sind, die neue Mög­lich­kei­ten schaf­fen, aber auch neue Her­aus­for­de­run­gen mit sich bringen.

Was ist ein Geschäftsmodell?

Eine ein­fa­che Erklä­rung ist, dass ein Geschäfts­mo­dell der stra­te­gi­sche Rah­men ist, den ein Unter­neh­men imple­men­tiert, um durch die Bereit­stel­lung sei­ner Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen Wert zu gene­rie­ren. Unter­neh­men gedei­hen, indem sie neue und ein­zig­ar­ti­ge Geschäfts­mo­del­le ent­wi­ckeln oder bestehen­de ver­fei­nern, um Ein­nah­me­quel­len zu schaf­fen, effi­zi­en­te Abläu­fe zu ent­wi­ckeln und Bezie­hun­gen zu ihren Kun­den aufzubauen.

Bei­spiels­wei­se stel­len pro­du­zie­ren­de Unter­neh­men Pro­duk­te aus Roh­stof­fen her, ver­trei­ben die­se an Ein­zel­händ­ler und Kun­den und erzie­len Ein­nah­men aus dem Ver­kauf. Das Modell umfasst Schrit­te zur Stei­ge­rung der Effi­zi­enz im gesam­ten Her­stel­lungs- und Ver­triebs­be­trieb und zur Schaf­fung von Nach­fra­ge nach sei­nen Pro­duk­ten durch Marketing.

Durch die Nut­zung neu­er Tech­no­lo­gien kön­nen Unter­neh­men Ele­men­te des Modells ver­fei­nern, um den gene­rier­ten Wert zu stei­gern, die Betriebs- und Pro­zess­kos­ten zu sen­ken und sogar neue Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen zu ent­wi­ckeln, die bes­ser auf die sich ändern­den Bedürf­nis­se ihrer Kun­den abge­stimmt sind.


Geschäfts­mo­del­le 1: Einzelhandel

Bei die­sem Modell wer­den Pro­duk­te ent­we­der an einen End­ver­brau­cher oder in gro­ßen Men­gen (Groß­han­del) an einen ande­ren Ein­zel­händ­ler ver­kauft, der sie ver­kauft. Es umfasst tra­di­tio­nel­le sta­tio­nä­re Ein­zel­händ­ler, die phy­si­sche Geschäf­te betrei­ben, E‑Com­mer­ce-Unter­neh­men, die online agie­ren, und vie­le hybri­de Geschäfts­mo­del­le, die im Spek­trum dazwi­schen existieren.

Die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on hat­te in den letz­ten 20 Jah­ren dra­ma­ti­sche Aus­wir­kun­gen auf den Ein­zel­han­del, wobei die explo­si­ons­ar­ti­ge Beliebt­heit des E‑Commerce das bes­te Bei­spiel dafür ist. Online-nati­ve Ein­zel­händ­ler (wie bei­spiels­wei­se Ama­zon, eBay oder Ali­baba) nut­zen KI und Ana­ly­sen, um Kun­den mit per­so­na­li­sier­ten Emp­feh­lun­gen und Ein­kaufs­er­leb­nis­sen sowie intel­li­gen­ter Preis­ge­stal­tung und intel­li­gen­ter Logis­tik anzusprechen.

Daher haben tra­di­tio­nel­le Ein­zel­händ­ler wie Walm­art und Tes­co stark in die Nut­zung digi­ta­ler Tech­no­lo­gien inves­tiert, um das Kun­den­er­leb­nis zu ver­bes­sern, ihre eige­nen Lie­fer­ket­ten­ab­läu­fe zu ratio­na­li­sie­ren und Omnich­an­nel-Kun­den­ser­vices zu schaffen.

Zu den Her­aus­for­de­run­gen gehört die zuneh­men­de Not­wen­dig­keit für Unter­neh­men, den Umgang mit gro­ßen Men­gen sen­si­bler Kun­den­da­ten in den Griff zu bekom­men, dar­un­ter per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten und Infor­ma­tio­nen zu Kauf­ge­wohn­hei­ten und Finanz­an­ge­le­gen­hei­ten. Dies bringt Her­aus­for­de­run­gen in Bezug auf die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Vor­schrif­ten, den Daten­schutz und die Sicher­heit mit sich.

Geschäfts­mo­dell 2: Fertigung

Wie in der Ein­lei­tung beschrie­ben, umfasst dies den Kauf von Roh­stof­fen und die Her­stel­lung von Fer­tig­pro­duk­ten oder Kom­po­nen­ten für Pro­duk­te, die von ande­ren Unter­neh­men in der wei­te­ren Ket­te her­ge­stellt werden.

Es han­delt sich um ein wei­te­res tra­di­tio­nel­les Modell, das es schon seit Tau­sen­den von Jah­ren gibt, das sich nun jedoch durch das Auf­kom­men vie­ler neu­er trans­for­ma­ti­ver Tech­no­lo­gien rasch ver­än­dert. Dazu gehö­ren das Inter­net der Din­ge (das intel­li­gen­te Fabri­ken und vor­aus­schau­en­de War­tung ermög­licht), Robo­ter­tech­no­lo­gie und 3D-Druck (manch­mal auch als addi­ti­ve Fer­ti­gung bezeichnet).

Zusam­men­fas­send wer­den die­se Trans­for­ma­tio­nen manch­mal als Indus­trie 4.0 bezeich­net, was bedeu­tet, dass sie nach der Mecha­ni­sie­rung, Elek­tri­fi­zie­rung und Com­pu­te­ri­sie­rung fak­tisch die vier­te Stu­fe der indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on darstellen.

Zu den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen gehö­ren hier die gro­ßen Inves­ti­tio­nen, die Unter­neh­men in die Infra­struk­tur täti­gen müs­sen, um davon zu pro­fi­tie­ren. Es gibt auch Her­aus­for­de­run­gen bei der Schu­lung oder Ein­stel­lung von Mit­ar­bei­tern, um sicher­zu­stel­len, dass sie über Mit­ar­bei­ter mit den rich­ti­gen Fähig­kei­ten ver­fü­gen, um die­se Tech­no­lo­gien zu imple­men­tie­ren und zu betrei­ben. Dar­über hin­aus müs­sen die ethi­schen und recht­li­chen Aus­wir­kun­gen des groß ange­leg­ten Ein­sat­zes der Auto­ma­ti­sie­rung in Fer­ti­gungs­un­ter­neh­men berück­sich­tigt wer­den, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die mög­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die mensch­li­che Belegschaft.


Wie geht es wei­ter mit der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on und den Geschäftsmodellen?


Da die Aus­wir­kun­gen der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on zuneh­men, wer­den wir ihre Aus­wir­kun­gen zuneh­mend in der Ent­ste­hung neu­er Geschäfts­mo­del­le sehen, dar­un­ter Freemium‑, wer­be­fi­nan­zier­te und durch Crowd­fun­ding finan­zier­te Unter­neh­men. Free­mi­um-Model­le – bei denen eine Basis­ver­si­on eines Diens­tes oder Pro­dukts kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt wird, wäh­rend erwei­ter­te Funk­tio­nen den Abon­nen­ten vor­be­hal­ten sind – kön­nen ver­fei­nert wer­den, um per­so­na­li­sier­te­re Erleb­nis­se zu schaf­fen. Wer­be­fi­nan­zier­te Unter­neh­men wer­den von geziel­te­ren Wer­be­ak­tio­nen sowie per­so­na­li­sier­te­ren Nach­rich­ten pro­fi­tie­ren. Alle Unter­neh­men wer­den in der Lage sein, ihre Preis­stra­te­gien bes­ser zu opti­mie­ren und unter­schied­li­che Ser­vice- und Sup­port­ni­veaus anzu­bie­ten, um auf demo­gra­fi­sche Unter­schie­de und die sich ändern­den Aus­ga­be­ge­wohn­hei­ten ihrer Kun­den zu reagieren.

Gleich­zei­tig wer­den Daten­schutz­be­den­ken, Ände­run­gen der Regu­lie­rungs- und Com­pli­ance-Anfor­de­run­gen und die zuneh­men­den Aus­wir­kun­gen der Cyber­kri­mi­na­li­tät auf Unter­neh­men anhal­ten­de Her­aus­for­de­run­gen dar­stel­len. Unab­hän­gig davon, wel­ches Modell ein Unter­neh­men anwen­det, ist es wich­tig, dass die­se Pro­ble­me erkannt wer­den. Das bedeu­tet, dass die Vor­her­sa­ge und die Reak­ti­on dar­auf zu einer zen­tra­len Säu­le der Geschäfts­stra­te­gie wer­den muss.

Für alle Unter­neh­men wird Trans­for­ma­ti­on und Wachs­tum immer wich­ti­ger. Es ist not­wen­dig, ethi­sche und regu­la­to­ri­sche Ver­ant­wort­lich­kei­ten zu berück­sich­ti­gen und in Ein­klang zu brin­gen. Der anhal­ten­de Fach­kräf­te­man­gel in der Tech­no­lo­gie wird wahr­schein­lich wei­te­re Hin­der­nis­se schaf­fen, sodass auch Inves­ti­tio­nen in Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung und Aus­bil­dung von ent­schei­den­der Bedeu­tung sind.

Letzt­lich ist jedoch damit zu rech­nen, dass sich die Geschäfts­mo­del­le mit zuneh­men­der Geschwin­dig­keit mit Hil­fe tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen immer wei­ter­ent­wi­ckeln. Dies erfor­dert von den Füh­rungs­kräf­ten eine Denk­wei­se der kon­ti­nu­ier­li­chen Sen­si­bi­li­sie­rung für Bil­dung und Innovation. 

Es gilt die­se Ver­än­de­run­gen anzu­neh­men und gleich­zei­tig die Risi­ken und Her­aus­for­de­run­gen zu ver­ste­hen, die sie mit sich bringen. 


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